Wenn man selbst die Liebe Jesu und Gottes zu uns gesehen hat – zunächst dort am Kreuz, als Jesus alle unsere Sünden auf sich nahm, und auch später, wenn wir mit unserem Leben erkennen, wie Gott uns hilft –,
zunächst war es uns nicht möglich, die Gebote zu halten, so sehr wie wir es auch versuchten. Danach kam Jesus uns zur Hilfe, und durch seine Fürsorge hat er uns zu einem siegreichen Leben geführt. Dann sollten wir doch solch eine Freude in unserem Herzen spüren, die nie ausgelöscht wird.
Gott hat alles gut gemacht, und es geht uns so viel besser. Auch wenn wir mal durch das Tal der Tränen gehen müssen, so können wir wissen, dass Gott auf unserer Seite steht (Psalm 23,4).

Paulus hatte solch eine Hoffnung bekommen, dass er auch anderen Menschen zu Gott verhelfen wollte. Er ermahnte sie, betete für sie und hatte eine grosse Hoffnung für einen jeden Einzelnen. Nicht so, wie so mancher Christ es heute tut, indem er darin sein Eigenes sucht (zum Beispiel Ehre zu erhalten) oder mit einem (geistlichen) Stock in der Hand, um die Gnade Gottes in den anderen zu zwingen (Phil. 2,19–22). Nein, sondern mit einer grossen Fürsorge. Paulus liebte die Menschen um sich herum. Und so können es doch auch wir bekommen – wenn wir einsehen, was Gott für unser Leben bereits getan hat.

Wir können es sehen, wie Paulus zu den Thessalonichern schreibt:

Zunächst schreibt er davon, dass er die ganze Wahrheit, also das ganze Evangelium, gepredigt hat. Also dass sie nicht um eitler Habsucht gesprochen haben. (Nicht nur ein Wohlstandsevangelium, sondern mit allem, was dazu gehört. Keine Sünde mehr tun, Loslassen von weltlichen Dingen – nicht nur Vergebung, sondern auch ein Wandeln in Christus Jesus, Joh. 8,12; Eph. 2,10) – 1. Thess. 2,1–6

Dann erfreut er sich an die Thessalonicher und schreibt:

„[7] da wir doch als Apostel Christi würdevoll hätten autreten können, sondern wir benahmen uns liebevoll in eurer Mitte, wie eine stillende Mutter ihre Kinder pflegt.
[8] Und wir sehnten uns so sehr nach euch, dass wir willig waren, euch nicht nur das Evangelium Gottes mitzuteilen, sondernauch unsre Seelen, weil ihr uns lieb geworden waret.
[9] Denn ihr erinnert euch, ihr Brüder, unsrer Arbeit und Mühe; wir arbeiteten Tag und Nacht, um niemand von euch beschwerlich zu fallen, und predigten euch dabei das Evangelium Gottes.
[10] Ihr selbst seid Zeugen, und Gott, wie heilig, gerecht und untadelig wir bei euch, den Gläubigen, gewesen sind.
[11] wie ihr ja wisset, dass wir jeden einzelnen von euch, wie ein Vater seine Kinder, ermahnt und ermutigt und beschworen haben,
[12] würdig zu wandeln des Gottes, der euch zu seinem Reich und seiner Herrlichkeit beruft.
[13] Darum danken wir auch Gott unablässig, dass ihr das von uns empfangene Wort der Predigt Gottes aufnahmet, nicht als Menschenwort, sondern als das, was es in Wahrheit ist, als Gottes Wort, welches auch in euch, den Gläubigen, wirkt.“
(Schlachter 1951, 1. Thess. 2, 7 – 13)

Dies ist doch eine wunderbare Art, um Fürsorge für andere zu haben. Wenn du zum Beispiel in einer Gemeinde bist und du merkst, dass es jemandem nicht gut geht, dann nicht einfach denken: dem ist nicht mehr zu helfen. Sondern diese Fürsorge füreinander zu haben, wie sie auch Paulus für die Thessalonicher hatte. Er redete ihnen zu, aber er betete auch für sie. Oft schreibt Paulus davon, wie er an die einzelnen Gemeinden denkt, wenn er betet.
Er war nun mal einer, der Gemeinden gegründet hatte, und hatte daher auch viel Verantwortung.

In deinem Fall ist es vielleicht so, dass du nur in einer kleinen Gemeinde bist oder auch nur deine Familienmitglieder. Aber wieso hier nicht im Kleinen beginnen? Hast du einen jüngeren Bruder oder eine jüngere Schwester, so kannst du ihr doch zeigen, wie sehr du sie liebst. Jesus hat dich so sehr geliebt – warum kannst du dies nicht auch deinen Geschwistern gegenüber sein?

Später kann dich Gott vielleicht auch gebrauchen, um eine ganze Jugendschar zu leiten. Aber es gilt, dass wir bereits im Kleinen treu sind. Nicht damit wir einmal gross sind, aber weil wir merken, wie sehr es notwendig ist, den anderen zu helfen. Du kannst mit deinem Duft vieles erreichen (2. Kor. 2, 14 – 16), auch wenn man es nicht gerade sieht. Es kann lange gehen, bis man bei einem anderen etwas sieht – also höre in deiner Fürsorge niemals auf. Auch Jesus hatte grosse Geduld mit dir.

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