„Wohl dem dessen Übertretung vergeben,
Dessen Sünde zugedeckt ist.“
(Psalm 32,1)

In letzter Zeit wurde mir wieder wichtig, was die Vergebung von Sünden eigentlich bedeutet. Durch Jesu Kreuzigung ist es dir erlaubt zu sagen: „Meine Sünden wurden vergeben.“ Dies ist eine grosse Gnade Gottes, die wir haben dürfen. Doch bereits David konnte sagen:

„[1] Lobe den HERRN, meine Seele,
Und alles, was in mir ist, seinen heiligen Namen!
[2] Lobe den HERRN, meine Seele Und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!
[3] Der dir alle deine Sünden vergibt
Und heilt alle deine Gebrechen.“
(Psalm 103, 1 -3)

Deshalb ist es wichtig zu verstehen, dass durch Jesu Tod noch etwas anderes geschehen ist. Es kann nicht sein, dass nur die Vergebung gekommen ist. Auch David wusste, dass da einmal jemand kommen wird, der alle Sünden auf sich nehmen wird und sie ein für alle Mal auslöscht, vergessen macht.

Es muss also noch etwas Weiteres sein, das durch Jesus gekommen ist. Und das ist, wie sein Name bereits sagt: „Der Herr ist Rettung“ (Matth. 1, 21).
Rettung wovon?
Rettung aus den Sünden, so dass es dir möglich ist, nie mehr zu sündigen.
Nie mehr sündigen – geht das? Ja, mit der Hilfe des Heiligen Geistes.
Dieser ist deine Hilfe, dass du verstehen kannst, wie du in gewissen Situationen reagieren sollst, so dass du nicht in Sünde lebst.

„Ich sage aber: Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lust des Fleisches nicht vollbringen.“
(Galater 5, 16)


Wenn wir nun wieder zur Vergebung zurückkehren, dann ist es also so, dass Gott uns die Übertretungen vergeben hat. Wenn du diese also vor Gott bekennst und anerkennst, dass du der Sünder dabei warst, so ist es ihm auch möglich, dir zu vergeben.

Nun kommen wir zu diesem Gedanken, den ich hatte.

Wenn Gott uns vergeben hat, wem sollen wir auch vergeben?

Allen anderen Menschen. Egal, was sie dir gegenüber auch gemacht haben. Das hat in letzter Zeit sehr zu mir gesprochen. Wenn ich sehe, welche Gnade über mein Leben gekommen ist, dann kann ich doch auch allen anderen Menschen vergeben. Ich soll sie lieben können und mich über den anderen auch freuen können. Es soll die Barmherzigkeit von uns kommen, welche den Pharisäern in Matthäus 9, 11–13 gefehlt hat.


Und dann ist mir heute eine weitere Person in den Sinn gekommen, der wir vergeben können müssen. Und diese Person bist du selber.

Wenn Gott dir also alle deine Übertretungen vergeben hat – warum bist du dann noch so missmutig? Du sollst doch nicht denken: Ich habe so viel gesündigt, Gott kann mich doch nicht gebrauchen.

Warum sollen wir so denken? Sieh doch nur Paulus an. Er, der die Christen sogar verfolgt hatte, der konnte zu einem werden, der etwa zwei Drittel des Neuen Testaments geschrieben hat. Gottes Gnade über dich ist viel größer, als du es dir jemals erdenken kannst. Du musst nicht meinen, dass jetzt alles aus ist und du einfach nur Vergebung erhalten hast. Nein, durch die Vergebung ist es dir möglich, auch anderen zu helfen. Denk nur, wenn du davon zeugen kannst: „Ich war ein elender Sünder, Gott hat mir aber vergeben, und nun bin ich frei von dieser Sünde. Halleluja.“

Jesus reinigt sich ein Volk, welches eifrig ist, gute Werke zu tun (Titus 2, 14).
Du musst dich jetzt nicht als gross sehen (ausser als Sünder) – auch Paulus sagt von sich:

„Glaubwürdig ist das Wort und aller Annahme wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, um Sünder zu retten, von denen ich der Größte bin.“
(1. Tim. 1, 15)

Aber bereits im nächsten Vers sagt er dann:
„Aber darum ist mir Erbarmung widerfahren, damit an mir zuerst Jesus Christus alle Langmut erzeige, zum Vorbild für die, die künftig an ihn glauben würden zum ewigen Leben.“
(1. Tim. 1, 16)

Du kannst darin auch ein Vorbild sein. Du kannst auch anderen Sündern sagen – für mich hat es funktioniert. Auch für dich ist es möglich.
Es braucht nicht dieses beschämte In-der-Ecke-Sitzen und zu denken: „Ich elender Sünder.“ Nein, du kannst nun eine Hilfe für andere sein.


Und etwas anderes. Wenn du nun diesen Glauben erhalten hast, dass Gott dir deine Sünden vergibt, dass du an deine vergangenen Sünden nicht mehr behaftet bist, du hast auch anderen Personen angefangen, die gute Botschaft zu verkünden – dann kommt noch dieser Gedanke hinzu:

Gott ist nicht ein Gott der Bestrafung, sondern der Liebe. Die Bestrafung kommt auf die, die sich nicht bis zu seiner Wiederkunft bekehren. Aber wenn du dich bekehrst – von Herzen – dann kann dir Gott auch wieder verhelfen, dass alles gut wird. Denkst du, für Gott ist dies nicht möglich?
Seien es Schulden oder sonstige Sünden, die du bekannt hast – Gott hat für alles einen Ausweg.

In deinen Erinnerungen mag es vielleicht so sein, dass du noch schlechte Gedanken hast. Besonders Satan, der ein Ankläger ist, versucht dich mit den Erinnerungen missmutig zu machen. Aber Gott ist ein ganz anderer. Wie sehr du auch gesündigt hast – er hat einen Ausweg, wenn du ihm von ganzem Herzen vertraust.

Bete zu Gott, dass er dir helfen mag aus dieser Situation, in der du vielleicht bist, und wisse: Für Gott ist kein Ding unmöglich. Er kann dir immer helfen.


„[14] Denn alle, die durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes.
[15] Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch wiederum fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist der Sohnschaft empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater!
(Römer 8, 14 – 15)

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