„[doch] weil wir erkannt haben, dass der Mensch nicht aus Werken des Gesetzes gerechtfertigt wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, so sind auch wir an Christus Jesus gläubig geworden, damit wir aus dem Glauben an Christus gerechtgertigt würden und nicht aus Werken des Gesetzes, weil aus Werken des Gesetzes kein Fleisch gerechtfertigt wird.“
(Gal. 2, 16)
Wie in diesem Vers ersichtlich, ist es uns nur durch den Glauben an Jesus Christus möglich, dass wir gerechtfertigt werden. Nicht durch irgendwelche grossen Werke und Zeichen oder Wunder.
Viele Menschen denken sich, dass wir unsere Ewigkeit mit Werken gewinnen müssen. Sie setzen Rituale um, welche zeigen sollten, dass Gott ein Wunder in ihrem Leben getan hat. Sie gehen jeden Sonntag in die Versammlung und sind immer pünktlich bereit zum Gebet. Sie beten laut, wenn der Priester oder ein Ältester dazu auffordert. Sie zeigen sich in den Arbeiten nach der Versammlung, wie dankbar sie sind, helfen, wo sie nur können, und wollen dafür gerne auch noch etwas Ehre erhalten.
Aber dies ist grundlegend falsch. Nicht, dass wir zum Beispiel in den Versammlungen nicht beten sollen oder im Anschluss beim Abstuhlen helfen. Das ist hocherfreulich, wenn Leute dies freiwillig tun, wenn man nicht extra sagen muss, was noch getan werden muss. Aber es geht um die Gesinnung dabei. Lebst du zu Hause unter der Woche als fauler Mensch, und am Sonntag hilfst du überall mit, dann scheint doch etwas nicht zu stimmen.
Unser ganzes Leben sollte doch Jesus gewidmet sein. Wir sollen doch auch im Alltag auf seine Stimme hören können und bereit sein, wenn er uns auffordert, etwas zu tun. Gehorsam ist dennoch notwendig. Es ist nicht so, dass wir keine Werke mehr tun und nur faul herumliegen. Aber unsere Gesinnung ist eine andere.
Wir haben Vergebung erhalten für unsere Sünden (und dafür musst du dich nicht beschämen lassen von Satan). Aber nun, wenn du verstanden hast, dass Jesus für genau diese Sünden ans Kreuz genagelt wurde, dann wirst du frei von diesem gesetzlichen Ich und bist losgelöst. Du hilfst freiwillig. Nicht, um groß dazustehen. Auch nicht, um zu zeigen, wie dankbar du bist. Nein, weil du möchtest, dass auch andere diesen wunderbaren Jesus zu sehen bekommen.
Glaubst du daran, dass Jesus für dich gestorben ist und dass du ein Leben ohne Sünden leben kannst, dann bist du fleißig darin bestrebt, nicht mehr zu sündigen. Du willst weit weg von diesen Sünden fortgehen. Ein Leben mit Jesus ist viel herrlicher als dieses elende Ich und mein.
Und Jesus wird dich tüchtig machen (Titus 2, 14). Wir sind in dieser Freude gekommen, worin wir gerne freiwillig helfen – ohne Ansehen erhalten zu wollen.
Nein, wir haben Gaben erhalten und sollen alle mit diesen Gaben Handreichung geben. Wir machen einander in der Gemeinde gesund. Unser Wunsch ist es, dass doch alle diesen Jesus erkennen. Nicht mit lauten Worten oder weil ich es verstanden habe, sondern weil diese Liebe und Vergebung von Gott mich so berührt, dass ich am liebsten wünschte, alle würden diese spüren.
Und wie geht dies am besten, als dass man die Liebe den anderen Menschen gegenüber zeigt? Dafür muss ich doch nicht mit lauten Worten ermahnen und zurechtweisen. Manchmal gebraucht dies Gott bei einem Menschen, der nicht zuhören will. Aber die Stimme des Geistes ist ein Flüstern, nicht ein Orkan. So sollten auch wir viel lieber mit ganzem Herzen die anderen aufmuntern und erfreuen.
Diene und hilf Gott, nachdem du seine grosse Liebe dir gegenüber gesehen hast. Und falls du nun findest, dass du nicht diese Liebe Gottes in deinem Herzen spürst, dann rufe zu Gott und nahe dich zu ihm. Er wird dir sicherlich gerne antworten. Du kannst noch gar nicht erfassen, welche Liebe er für dich hat. Man kann zwar mit seinem Verstand sehen, dass er zum Beispiel der Ehebrecherin die Sünden vergeben hat. Aber hast du die Vergebung Gottes über dein Leben gesehen? Hast du eingesehen, was Gott bereits für dich gemacht hat? Ist dir Jesu Tod am Kreuz gross genug?
Oh, dass wir doch arm werden in unserem Geiste und Gott reden lassen. Dass wir nicht gross sein wollen, sondern gerne mit Gott sein wollen. Dass unser einziges Verlangen ist, dass wir Gott nahe sein können. Geborgen in ihm, in dieser wunderbaren, überströmenden Liebe.
Gott sei gelobt und gepriesen für seine wunderbare Führung und Stärkung.
Amen