In Epheser 4 steht eine Menge über die Arbeit in der Einheit des Geistes. So steht zunächst davon, dass wir in Vers 1 der Berufung würdig wandeln. Wir sind dazu berufen, Jesu Jünger und Gottes Kinder zu sein. Und dementsprechend sollen wir doch wandeln. Interessiert sein an Gottes Wort – darin lesen. Im Gebet sein, zu Gott rufen – nicht nur in Zeiten der Not, sondern zu allen Zeiten. Als Vorbilder den anderen gegenüber. An den Versammlungen/Gottesdiensten teilnehmen – nicht weil wir es einfach müssen (das ist am Anfang sicherlich bei jedem so), aber weil wir einen grossen Glauben daran haben, dass es für uns das Beste sei, wenn wir Gott nahe sind.
Der Wandel besteht in Vers 2 darin, dass wir mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut einander in Liebe ertragen. Nicht dieses von oben herab Schauen, wie es die Pharisäer taten. Sie dachten in sich, dass sie so korrekt sind, und verachteten die Menschen. Bis Jesus sie eines Besseren lehrte und mit den grössten Sündern am Tisch sass (Matth. 9, 9 – 13).
Wir sollen eifrig bemüht sein, die Einheit des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens. Wir sollen mit den Leuten, die der Geist zusammengeführt hat, in einem Geist und in Frieden leben (1. Kor. 9, 18 – 23).
Auch Paulus hat sich für den Einzelnen eingesetzt. Lies nur, wie er jeweils davon schreibt: „… gedenke ich in meinem Gebet“. Er trug die Leute in seinem Herzen, und wie wir gelesen haben: „ohne etwas dafür zu verlangen“. Er nahm Hilfe schon an (Phil. 4, 10), aber er verlangte nichts für seinen Dienst.
So sollen wir es doch auch haben – den Einzelnen tragen, wie er ist, und ohne irgendwelche Forderungen. Zuletzt wird Gott für dich schauen, er weiss, was du für den anderen machst. Auch im Verborgenen – auch wenn es Gebete im Verborgenen sind, wo dich niemand sieht – Gott weiss es.
Und wir haben alle eine Gabe von Jesus gegeben (Eph. 4, 7). Dies bedeutet doch, dass ich eine Möglichkeit habe, den anderen zu dienen, auf irgendeine Weise. Aber – nicht durch meine Kraft, sondern durch Jesu, denn er gibt uns ja die Gaben, und nur durch ihn kann es auch Frucht bringen. Das soll dir klar sein (Joh. 15, 4 – 5) – wir wurden eingepfropft in den Weinstock, und ohne ihn können wir nichts tun. Alles kommt durch unseren Herrn Jesus Christus. Und er kann uns gebrauchen, weil wir gereinigt wurden zu einem tüchtigen Volk (Titus 2, 14).
Davor steht geschrieben, dass wir zunächst unter Gottes Zucht kommen sollen, damit wir in seine Abhängigkeit kommen, und dann kann er uns gebrauchen.
Epheser 4, 11 – Es gibt viele verschiedene Aufgaben, die Jesus den Einzelnen gegeben hat: Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten oder auch Lehrer. Diese werden eingesetzt zur Zurüstung der Heiligen, für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes des Christus (Vers 12).
Bis wir alle zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zur vollkommenen Mannesreife, zum Mass der vollen Grösse des Christus (Vers 13).
Es sollen alle in diese Einheit des Glaubens kommen. Wenn wir diesen Glauben erhalten, dann geschieht Herrliches. Sieh in Joh. 7, 37 – 39: Wenn wir einen Durst haben nach diesem lebendigen Wasser (und ich denke, falls du dies hier liest, dann hast du einen Durst nach Jesus), dann können wir zu ihm kommen und trinken. Dann, wenn wir an ihn glauben, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fliessen.
Denk: Wenn wir in diese Einheit des Glaubens kommen – dann fliesst aus uns allen der Strom des lebendigen Wassers. Mit anderen Worten: Jesus ist dann in unserer Mitte, und es rauscht nur so von diesem Wasser. Wir werden alle zubereitet bis zu jenem Tag, an dem wir Jesus einmal wiedersehen dürfen. Dies ist doch herrlich.
Eph. 4, 14 – Wir sind dann nicht mehr Unmündige, die hin und her geworfen und umhergetrieben werden. Sondern – Vers 15 – wahrhaftig in der Liebe, heranwachsend in allen Stücken zu ihm hin, der das Haupt ist, der Christus.
Dies ist unser höchstes Ziel: dass wir zu ihm hinwachsen, unserem Herrn Jesus Christus, der für uns sein Leben gegeben hat und nun im Himmel auf uns wartet. Er sieht dich und freut sich, wenn du ihm nachfolgen willst. Er nimmt dich an der Hand und führt dich. Schau auf ihn und sieh dir sein Leben an. Nimm ihn zum Vorbild und wandle gleich wie er, so wird es in deinem Leben gut gehen.
Und in Vers 16 sieht man nochmals, wie alles nur durch Jesus Christus selbst gelingen kann. Er allein kann helfen, und er wird helfen.
„Von ihm aus vollbringt der ganze Leib, zusammengefügt und verbunden durch alle Gelenke, die einander Handreichung tun nach dem Mass der Leistungsfähigkeit jedes einzelnen Gliedes, das Wachstum des Leibes zur Auferbauung seiner selbst in Liebe.“
(Schlachter 2000, Eph. 4, 16)
Und auch wenn du diesen Text nun schwierig fandest und nicht alles verstehen konntest, dann nimm dir dies zu Herzen:
Ich möchte den anderen helfen – ohne etwas dafür zu verlangen – in dem Masse, wie ich es kann.
Auch wenn du vielleicht von dir selber denkst, dass du doch so unwichtig bist und gar nichts kannst. Doch, es heisst, dass ein jedes einzelne Glied helfen kann. Das muss nicht Predigen sein, aber alleine schon, wenn du zuhause für die anderen betest, hast du etwas gemacht. Oder wenn du dir Zeit nimmst, mit den Kindern etwas zu spielen – und dann ihr Lächeln siehst. Dann hast du bereits mit etwas geholfen. Du kannst auch in geringen Sachen treu sein, aber im Himmel wird es als gross angesehen – glaube dies.
Nutze die noch übrige Zeit um dich selbst zu reinigen und auch den anderen zu helfen. Gott wird dir beistehen und segnen – so dass du auch zum Segen wirst. Amen