Für viele kann es so sein, dass man oft davon hört, dass man Busse tun soll und Jesus ist bereit, alles zu vergeben. Und soweit stimmt es auch, aber hierbei ist es doch noch nicht genug, das Leben sollte doch viel tiefgreifender verändert werden.
Wenn ich mich damit vergnüge, dass ich ständig Sündenvergebung erhalte, dann kann ich doch nicht erwarten, dass der alte Mensch ausgezogen wird und etwas Neues entsteht (Eph. 4, 22–24).
Vielmehr sollte es doch so sein, wie es in Lukas 9, 23–26 steht. Man soll das Kreuz täglich auf sich nehmen und Jesus nachfolgen. Das bedeutet, dass mein eigener Wille, der so gerne sündigen würde, gekreuzigt wird (also man führt die Sünde nicht aus), sondern vielmehr Jesus auswählt. Auch wenn dies Leiden bedeutet – auch wenn ich vielleicht in den Augen der anderen Menschen ein bisschen Ehre verliere. Aber Jesus ist grösser, und ihm sollen wir lieber dienen.
Anhand des vorherigen Abschnittes wird auch klar, dass die Versuchung selber nicht Sünde ist. Wird man zum Beispiel dazu versucht, wütend zu werden, so hat man noch nicht gesündigt. Lässt man aber die Wut selber zu, dann hat man die Sünde lieber gehabt wie Jesus. Hier sollten auch nicht Sätze wie: „Aber der hat dies und jenes gemacht,“ gelten.
Wenn du dich vielleicht fragst, inwiefern die Sünde aussieht, so gibt es viele Bibelstellen dazu. Zum Beispiel kann man anhand der Geschichten des Alten Testamentes vieles lernen. Noah, der gerecht war, auch wenn alle anderen in tiefster Sünde waren. Könige, die gottesfürchtig waren und nach den damaligen Geboten lebten – diese wurden gesegnet. Andere verloren das ganze Königreich.
Auch im Neuen Testament kann man für sich Verse finden, die einen insofern richten können, als dass man die eigene Sünde sieht. Ein Beispiel ist die Bergpredigt. Matth. 5, 3–12 – Bin ich geistlich arm oder noch stolz in mir selber? Dies ist eine grosse Sünde, und auch ich selber finde immer wieder heraus, wie stolz ich doch eigentlich bin. Oder auch Sanftmut – wie antworte ich anderen Menschen, auch wenn sie mir noch so böse antworten? Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und so weiter.
Hier lohnt es sich, sich mit der Bibel zu beschäftigen und sich immer wieder damit zu vergleichen. Habe ich es auch so in meinem Leben? Bin ich bereits so weit, dass ich die Liebe zu allen Menschen habe (auch meinen Feinden – Matth. 5, 44)?
Suche in der Schrift und bitte Jesus, dass er dir möge Licht über diese Dinge geben, und er wird dir helfen, so dass du ihm mehr und mehr gleich werden kannst. Joh. 6, 35–40
Und es ist wichtig zu verstehen, dass den eigenen Willen zu beugen im ersten Moment schmerzhaft aussehen kann. Es können auch Leiden dabei sein. Jemand spottet über dich, und du sollst ihm lieb antworten und nicht böse. Dies kann zunächst hart klingen – aber wir sollen wissen, dass dies allezeit zu unserem Besten dient. Und wenn wir verstehen könnten, dass dies nicht aus Zwang geschehen sollte, sondern weil wir dadurch die Liebe zu Jesus erwidern, dann geht dies so einfach vonstatten. Aber hier kann man oft falsch liegen, weil man bei sich nicht versteht, dass dies zu unserem Besten dient und wir dadurch an unserer Erlösung arbeiten. Gott macht dies nicht, um uns zu quälen, sondern um uns in ein Leben zu führen, das viel fruchtbarer und glücklicher macht als alles Elendige hier auf dieser Erde. Lieben wir darum seine Weisungen, so können wir von unseren Sünden erlöst werden und leben einen Frieden, wie es in Joh. 14, 27. Dieser ist so gross, dass er uns sogar erschrecken kann.
Mögen wir danach trachten, dies mehr zu verstehen und nicht unsere Köpfe hängen lassen, nur weil unser eigener Wille dadurch nicht umgesetzt wird. Aber dass wir frohgemuts vorwärtsgehen weil wir Jesus dienen. Wir sind seine Kinder und er liebt uns und wird uns führen. Sei nicht traurig wenn dein Wille nicht geschieht, sondern wisse dass Gott zu einem Viel besseren führen möchte. Wir sollen dies lieben. (Römer 8, 28)


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